Joseph Alexander RIEDEL

Highest auction price achieved
£ 187.00

By Willibald Leo Lütgendorff

Einer der besseren deutschen Geigenmacher aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Er erlernte ursprünglich in Glogau das Tischlerhandwerk und liess sich als Tischlermeister 1832 in Braetz (Kr. Meseritz) nieder, wo er am 23. Dec. 1834 auch das Bürgerrecht erwarb. Schon als Knabe wollte er immer Geigenmacher werden, und als ihm in den vierziger Jahren der Meseritzer Kreisphysikus Dr. Kessler eine Geige zur Reparatur anvertraute, erwachte seine alte Leidenschaft wieder. Er führte nicht nur die Reparatur zu allseitiger Zufriedenheit durch, sondern fertigte auch eine über Erwarten gelungene Copie der Geige an. Er fand nun an Dr. Kessler einen warmen Freund und Gönner, der ihm alle Lehrbücher des Geigenmachens verschaffte und ihm in jeder Weise an die Hand ging. Er suchte die besten Instrumente, deren er habhaft werden konnte, zu copiren, studirte ihre Vorzüge mit Eifer und wissenschaftlichem Ernste, und unterstützt von einer seltenen Handgeschicklichkeit brachte er es bald zur vollen Meisterschaft. Als 1850 Riedel's Frau starb, gab er seine Tischlerei ganz auf und verlegte sich von da an ausschliesslich auf das Geigenmachen. Schon in den ersten Jahren seiner Kunstübung hatte er die Genugthuung, dass ihm von einem polnischen Grafen eine Geige gezeigt wurde, die dieser als echte Stradivari gekauft hatte, die Riedel aber sofort als seine eigene Arbeit erkannte. Im Jahre 1854 wurde er vom kgl. preuss. Handelsministerium durch eine Geldprämie von 100 Thalern ausgezeichnet und verlegte am 30. Dec. 1855 seinen Wohnsitz in die Kreishauptstadt Meseritz. Dort arbeitete er, fleissig studirend, weiter und baute von 1859 1863 auch Orgeln. In letztgenanntem Jahre siedelte er nach Danzig über, wo er leider schon nach drei Jahren der Choleraepidemie zum Opfer fiel. Im Anfang betrieb er das Geigenmachen ganz wie die alten Tyroler Meister, indem er im Winter jährlich etwa 15 Geigen machte, mit denen er dann im Sommer auf Reisen ging; aber auch später arbeitete er mit grösster Sorgfalt, so dass er, da er jedes Instrument von Grund aus selbst machte, im Jahre selten über 20 Instrumente (Violinen, Bratschen und Violoncelli) fertigmachte. So ist die Arbeit an allen seinen Geigen bis ins Kleinste tadellos; weniger gut ist sein Lack, der (meist goldgelb) nicht das Feuer der italienischen Geigen besitzt. Er bevorzugte das Guarneri-Modell, arbeitete aber auch nach Stradivari. Im Anfange schrieb er seine Zettel; später verwendete er auch gedruckte Zettel mit handschriftlich hinzugefügter Nummer, oder er copirte den Zettel des Originalinstruments, das ihm als Vorlage diente, und setzte geschrieben oder gedruckt darunter: »Josephus Riedel in Meseritz (Danzig) imitabat Anno 18 . .« Eine Geige, die nicht so gut war, wie er es verlangte, Anerkennung, so dass sein Idealismus um so höher anzAnerkennung, so dass sein Idealismus um so höher anzuschlagen ist, da er sich nie dazu hergab Fabrikwaare herzustellen. Heute werden seine Arbeiten bereits theuer bezahlt. Eine sehr gute Violine von ihm besitze ich selbst.

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Price History

Type Title Sold Price
Violin 1861 Fri 1st October 93 £ 187.00

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