Georg Piegendorfer

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By Willibald Leo Lütgendorff

Einer der besten bayrischen Geigenmacher. Von Jugend auf beschäftigte er sich schon mit Musik und kam zunächst zu einem Kunsttischler in die Lehre. Er arbeitete bereits als Gehilfe in verschiedenen Städten, als 1866 der Krieg ausbrach. Freiwillig trat er beim bayr. Inf .-Leib-Regiment ein und machte den Feldzug als Reserve-Signalist bei der 8. Schützen - Comp. mit. Nach dem Friedensschluss wurde er der Regimentscapelle zugetheilt und hier erst eigentlich zum Musiker ausgebildet. Im Juli 1869 zur Reserve entlassen, wurde er schon 1870 wieder einberufen und machte den ganzen Feldzug 1870 1871 als Hoboist mit. Hierauf kehrte er nochmals für kurze Zeit zur Tischlerei zurück und trat dann als Waldhornist bei einem Theater-Orchester ein. Er blieb jetzt Musiker und kam als solcher auf Concertreisen weit in Deutschland und der Schweiz herum. Im Jahre 1874 hatte er Gelegenheit, für einen Collegen eine schadhafte Geige auszubessern. Gewohnt, feine Arbeiten auszuführen, gelang ihm der Versuch so über alles Erwarten, dass man ihm von allen Seiten zuredete, sich dem Geigenmachen mehr zu widmen, und der College brachte ihm Wettengel's bekanntes Lehrbuch. Da ihm die Arbeit selbst viele Freude gemacht hatte, studirte er das Buch mit grossem Eifer durch und verschaffte sich dann noch andere theoretische Lehrbücher, so dass er gut vorgeschult war, als er 1875 als Volontär bei F. Chr. Edler eintrat, der ihn nach bestem Können ein Jahr lang unterrichtete. Im Jahre 1877 machte er in Winterthur mit ziemlich unzulänglichen Werkzeugen seine erste Violine und zwar nach einem eigenen Modell, die ihm über Erwarten gut gelang. Er machte nun rasche Fortschritte und kam 1879 als Mitglied des städtischen Orchesters nach Augsburg, wo er sich 1880 verheirathete und eine Geigen-Reparaturanstalt gründete, die so viel Zuspruch fand, dass er seine Stellung als Musiker aufgeben konnte. Er übernahm dann die gut eingeführte Saiteninstrumentenhandlung von Ant. Scherlein in Augsburg und hat seither Jahr für Jahr eine Anzahl Geigen gemacht, die schnell ihre Liebhaber finden, da sie überaus sorgfältig gearbeitet und sehr gut im Ton sind. Er arbeitet nach Stradivari und Guarneri, verwendet schönes, altes Holz und einen guten gelben Lack, der neu vielleicht nicht so bestechend aussieht, gewiss aber im Alter an Schönheit zunehmen wird. Er ist mit Anträgen überhäuft und arbeitet jahraus jahrein mit zwei Gehilfen. Ich habe ihn

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